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Kapitel: | Bildung |
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Antragsteller*in: | Grüne Jugend Lahn Dill (dort beschlossen am: 23.11.2020) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 24.11.2020, 23:49 |
Kapitel: | Bildung |
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Antragsteller*in: | Grüne Jugend Lahn Dill (dort beschlossen am: 23.11.2020) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 24.11.2020, 23:49 |
erwiesen, das an Grundschulen umgesetzt wird. In diesen Familienklassen lernen Schülerinnen Schüler
*innen und Schüler mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten im Schulalltag diesen wieder angemessen zu bewältigen. Dieses Ziel lässt sich nachhaltig nur
Schulträger neben der fachgerechten Besetzung der Sekretariate und SchulhausverwalterSchulhausverwalter*innen-Stellen vor allem für die Gebäude zuständig. Insbesondere in die Erneuerung und Sanierung von Schulgebäuden wurden in den Jahren 2016 bis
Eine gute Bildung ist die Basis für ein selbstbestimmtes und ausgefülltes Leben.
Gute Bildung ermöglicht die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hin zu
verantwortungsbewussten Persönlichkeiten und ist ein Schlüssel für
gesellschaftliche Teilhabe und beruflichen Erfolg. Gute Bildung ist die
Grundlage für ein eigenständiges Urteil und schützt die Menschen vor
Manipulation. Sie ist damit auch eine Grundvoraussetzung dafür, dass alle
Menschen in einer friedlichen, sozial gerechten, ökologischen und ökonomisch
nachhaltigen Welt leben können.
Uns GRÜNEN ist deshalb wichtig, dass allen Menschen, unabhängig von Herkunft,
Geschlecht oder sozialem Status der Eltern die gleichen Bildungschancen gewährt
werden.
Gleiche Bildungschancen für alle bedeutet nicht, dass alle gleichbehandelt
werden, sondern dass gleiche Voraussetzungen geschaffen werden, sodass
vorhandene Benachteiligungen möglichst ausgeglichen werden. Gute Bildungspolitik
handelt den Bedarfen entsprechend: Wer mehr Hilfe braucht, soll auch mehr Hilfe
bekommen.
Schulen im Umgang mit Covid-19
Die Schulen haben während der Covid-19-Pandemie Besonderes zu leisten. Der
Lehrbetrieb soll sicher fortgeführt werden ohne dass die Schulen zu Hotspots der
Virus-Verbreitung werden. Dabei soll möglich bleiben, dass die Schülerinnen und
Schüler den für sie so wichtigen Kontakt untereinander behalten können - wenn
auch in reduzierter Form. Die Herausforderung ist groß und wird an vielen
Schulen mit Engagement angenommen. Wir wollen, dass der Kreis als Schulträger
die Schulen unterstützt, indem Digitalisierung und Homeschooling kontinuierlich
gefördert und vor allem weiterentwickelt werden. Lösungen für den Schulbetrieb
vor Ort wollen wir GRÜNE ebenso vorantreiben: Wir fordern kleinere
Klassenstärken in größeren Räumen und das dafür notwendige Personal. Wir
begreifen die aktuelle Lage auch als Chance, Entwicklungen im Lehrbetrieb
voranzubringen und zukunftsorientierte neue Konzepte für die Schulen zu
erarbeiten, zu unterstützen und zeitnah zu realisieren.
Bildungslandschaft im Lahn-Dill-Kreis
Ein wesentlicher Ort, an dem Bildung stattfindet, sind die Schulen. Bildung
reicht jedoch weit über das System Schule hinaus. Sie findet an zahlreichen
außerschulischen Lernorten und auch an der Lahn-Dill-Akademie, die
Volkshochschule und Musikschule vereint, statt.
Wir GRÜNE begrüßen das vielfältige Bildungsangebot im Lahn-Dill-Kreis. Wir
wollen die Vernetzung der verschiedenen Bildungsorte vorantreiben und das
Bildungsangebot in Kreis und Kommunen weiterentwickeln. Wir sehen alle Schul-
und Bildungsinstitutionen in der Verantwortung, ein inklusives und integratives
Bildungssystem umzusetzen.
Durch das kommunale Bildungsmanagement „Bildungslandschaft Lahn-Dill“ wurde
bisher wertvolle Aufbauarbeit auf Kreis- und kommunaler Ebene geleistet.
Besonders wichtig ist uns dabei die Aus- und Weiterbildung digitaler Kompetenzen
insbesondere für Arbeitnehmer*innen. Wir GRÜNE fordern, dass die bereits
bestehende Stelle entfristet und die Entwicklungs- und Unterstützungsarbeit auch
mit Hilfe eines Bildungsmonitorings auf Dauer fortgesetzt werden kann.
Schulvielfalt weiter entwickeln/StudiumPlus unterstützen
Ein wesentlicher Ort, an dem Bildung stattfindet, sind die Schulen. Um den
Bedarfen nach unterschiedlichen Lernorten und damit den vielfältigen
Bedürfnissen der Lernenden auch in Zukunft nachkommen zu können, setzen wir
GRÜNE uns für den Erhalt der Schulvielfalt im Lahn-Dill-Kreis ein.
Kleine Grundschulen sollten nach Möglichkeit trotz sinkender Schüler*innenzahlen
erhalten bleiben, damit die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld zur Schule gehen
können. Wir befürworten die Umsetzung von sogenannten Kombiklassen, in denen die
Kinder aus zwei verschiedenen Jahrgangsstufen gemeinsam unterrichtet werden,
wenn dadurch der Erhalt der Schule ermöglicht wird. Allerdings sollte keine
Schule weniger als 25 Schüler*innen über alle Jahrgänge hinweg unterrichten.
Wir setzen uns zudem für die parallele Entwicklung von Gesamtschulen und
Gymnasien ein. Damit individuelle Schwerpunkt-Interessen von Schüler*innen in
besonderer Weise gefördert werden können, befürworten wir die Profilbildung an
den weiterführenden Schulen und wollen diese Entwicklung kontinuierlich
unterstützen.
So kann der Leitgedanke von Schule für Alle realisiert und der großen Diversität
der Schüler*innenschaft Rechnung getragen werden. Schulvielfalt leistet damit
einen wichtigen Beitrag für eine inklusive und offene Gesellschaft. Über die
allgemeinbildenden Schulen hinaus wollen wir die Berufsschulstandorte im Kreis
stärken und ihre Weiterentwicklungen unterstützen.
Die in Mittelhessen entwickelte Möglichkeit im Rahmen eines StudiumPlus
zeitgleich mit dem Hochschulstudium auch Berufserfahrung sammeln zu können, ist
einzigartig für die Region. Wir GRÜNE wollen das StudiumPlus ausdrücklich weiter
fördern und unterstützen und setzen uns darüber hinaus für den Ausbau
zukunftsfähiger Studienrichtungen - etwa eines Lehrstuhls für künstliche
Intelligenz (KI) an der THM - ein.
Besondere Bedarfe an Schulen
Zu unserer vielfältigen Schüler*innenschaft im Lahn-Dill-Kreis gehören auch
Menschen mit Benachteiligungen oder Behinderungen. Uns ist wichtig, dass sie
überall dabei sein können - in der Schule und während der Freizeit. Wir brauchen
deshalb ein Bildungs- und Personal-Angebot, das ihren Bedarfen gerecht wird.
Derzeit besuchen 45 % der Lernenden mit Benachteiligungen oder Behinderungen
eine Regelschule. Die anderen 55 % werden auf fünf Förderschulen im Kreis
unterrichtet. Die Förderschulen sind gut ausgestattet. Wir GRÜNE setzen uns
dafür ein, dass diese Standorte erhalten bleiben.
Kinder und Jugendliche mit Handicap haben es oft schwer in ihrem Alltag.
Förderung können sie durch eine Teilhabe-Assistenz bekommen, die die Betroffenen
in ihrem Alltag begleiten und unterstützen. Wir fordern, dass die Vernetzung von
Teilhabe-Assistenz und Schulen verbessert wird und die Zusammenarbeit innerhalb
der Schulen weiterentwickelt wird.
Damit Inklusion im Kreis erfolgreicher werden kann, benötigen die Schulen gute
strukturelle Rahmenbedingungen: Sie müssen barrierefrei werden.
Kinder und Jugendliche, die sich längerfristig in stationärer Behandlung
befinden, haben auch während dieser Zeit ein Recht darauf, an Bildung
teilzunehmen und sich zu entwickeln. Um diese Kinder und Jugendlichen
unterrichten zu können, gibt es in Herborn die Rehbergschule, eine „Schule für
Kranke“. Das Angebot „Schule für Kranke“ soll ausgeweitet werden auf nicht
stationäre Schüler*innen, die aber für eine bestimmte Zeit keine Regelschule
besuchen können. Wir wollen prüfen, ob eine Öffnung der Rehbergschule in
Kooperation mit der Vitos-Klinik für nicht stationäre Schüler*innen mit
entsprechendem Förderbedarf sinnvoll und möglich ist.
Deutsch als Fremd-/Zweitsprache
Eine fruchtbare Bildungspolitik setzt sich dafür ein, dass allen Schüler*innen
eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ermöglicht wird. Es gibt viele Lernende an
den Schulen, für die Deutsch Fremd- oder Zweitsprache ist und auch solche, die
eine besondere sprachliche Unterstützung brauchen, um dem Unterrichtsgeschehen
folgen zu können. Für alle Schüler*innen mit besonderen sprachunterstützenden
Bedarfen braucht es deshalb ein umfangreiches Angebot von Sprachkursen und -
angeboten. Meist reicht es nicht aus, einen Intensivsprachkurs zu durchlaufen
oder die schulischen Lernmöglichkeiten für Deutsch als Fremdsprache
wahrzunehmen. Wir GRÜNE setzen uns deshalb dafür ein, dass die
Sprachunterstützung an den Schulen im Kreis weitergeführt und entwickelt wird.
Dazu benötigen wir vor allem weitere adäquat ausgebildete Fachkräfte.
Berufsschulen sind besonders gefordert, wenn es darum geht, Auszubildende mit
vorerst geringen Sprachkenntnissen während ihrer Ausbildungszeit zu begleiten,
damit sie diese erfolgreich abschließen können. Während allgemeine
Sprachmaßnahmen ihren Schwerpunkt bei der Alltagssprache haben, wird am
Ausbildungsplatz eine komplexe Fachsprache verlangt. Hier sind deshalb besondere
Maßnahmen notwendig. Wir GRÜNE fordern die Unterstützung der Berufsschulen in
Bezug auf die Vermittlung einer Fachsprachkompetenz. Wir fördern damit die
erfolgreiche Integration Geflüchteter.
Sozialarbeit an Schulen
Schüler*innen verbringen viel Zeit in der Schule. Dort findet ein erheblicher
Teil ihrer Entwicklung zu eigenständigen und verantwortungsvollen
Persönlichkeiten statt. Ziel der Sozialarbeit an Schulen ist es, die soziale
Kompetenz, das Zusammenleben und die Integration benachteiligter Schüler*innen
zu fördern. An den meisten weiterführenden Schulen im Lahn-Dill-Kreis gibt es
gesicherte Stellen für Sozialpädagog*innen. Wir GRÜNE fordern, dass das
sozialpädagogische Unterstützungsangebot durch Fachkräfte zügig auf alle Schulen
des Kreises ausgeweitet wird.
Familienklassen
Alle Schüler*innen sollen die gleichen Bildungschancen haben. Manche bedürfen
einer besonderen Unterstützung, damit sie diese Bildungschancen auch bekommen.
Als sehr erfolgreich hat sich das vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf e. V.
erarbeitete und vom Kreis weiterentwickelte Konzept der Familienklassen
erwiesen, das an Grundschulen umgesetzt wird. In diesen Familienklassen lernen Schülerinnen Schüler
*innen und Schüler mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten im Schulalltag
diesen wieder angemessen zu bewältigen. Dieses Ziel lässt sich nachhaltig nur
umsetzen, wenn die Eltern aktiv in die Veränderungsprozesse ihrer Kinder mit
eingebunden werden: Deshalb besuchen Kinder und Eltern, die dies wünschen,
gemeinsam an einem Vormittag in der Woche die Familienklasse in der Schule.
Das GRÜNE Schuldezernat hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass das Konzept
ausgeweitet wird: Inzwischen gibt es im Lahn-Dill-Kreis 13
Familienklassenstandorte. Wir befürworten ausdrücklich, dass weitere
Familienklassen eingerichtet werden.
Medien in der Schule/Digitalisierung
Digitale Schule ist im vergangenen Jahr auf Grund der Covid-19-Pandemie viel
schneller Realität geworden, als wir erwartet hatten. Digitales Lernen ist aus
der Schule der Zukunft nicht mehr wegzudenken. Essentiell für zielführendes
digitales Lernen ist die richtige Ausstattung sowie die Kompetenz im Umgang mit
diesem Lernmittel. Die Schulen im Lahn-Dill-Kreis sind bereits sehr gut mit
Hard- und Software ausgestattet: Endgeräte sind für viele Schulen im Lahn-Dill-
Kreis angeschafft worden. IServ und IMeNS sind Beispiele für bereits vorhandene
Lernplattformen bzw. Unterstützungsangebote an vielen Schulen.
Wir GRÜNE unterstützen die Erstellung von Medienkonzepten, die von den Schulen
erarbeitet werden, damit zielgenau und zukunftstauglich investiert werden kann.
Besonders wichtig ist uns neben der Anschaffung von technischer Ausstattung die
technische Unterstützung durch zusätzliches Fachpersonal. Es soll für Pflege und
Wartung der Geräte und Plattformen zuständig sein, die Lehrkräfte fortbilden und
beraten sowie Austausch und Zusammenarbeit mit dem Land gewährleisten.
Im Lahn-Dill-Kreis wurde bereits viel erreicht. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein,
dass diese positive Entwicklung kontinuierlich weiter geht.
Arbeitsbedingungen für Lehrer*innen
Lehrer*innen verbringen in der Regel viel Zeit in der Schule. Sie benötigen
deshalb verbesserte Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten. Dazu gehören Räume,
in denen konzentriertes Arbeiten und Beratungsgespräche möglich sind sowie eine
entsprechende IT-Ausstattung.
Pakt für den Nachmittag
Der „Pakt für den Nachmittag“ ist seit 2017 das Pilotprojekt im Lahn-Dill-Kreis,
mit dessen Hilfe die Entwicklung von Ganztagsangeboten für Grundschulen
verstärkt und deren Ausbau fortgeführt werden soll. Wir GRÜNE unterstützen
diesen Pakt und fordern, dass dem Anspruch der Eltern auf Nachmittagsbetreuung
entsprechend bis 2025 nach Möglichkeit alle Grundschulen dem Pakt beitreten. Um
dem besonderen Bedarf nach Unterstützung von Schüler*innen mit Handicap auch am
Nachmittag nachkommen zu können, fordern wir zudem, dass Teilhabeassistenzen
konzeptionell in die Planung der Angebote miteinbezogen werden. Organisation und
Durchführung von attraktiven Nachmittagsangeboten sind aufwändig und erfordern
vollen Einsatz. Wir setzen uns dafür ein, dass die oft ehrenamtlichen Träger des
Nachmittagsangebots an Schulen sich auf die Arbeit mit den Schüler*innen
konzentrieren können und Koordination und Administration vom Kreis übernommen
werden.
Essen in der Schule
Die Versorgung mit Essen ist aus GRÜNER Sicht ein wichtiger Teil von Schulen im
Ganztagesangebot. Die betreffenden Schulen benötigen ausreichend Platz dafür.
Dann kann das gemeinsame Mittagessen Teil des Schullebens werden.
Mit Hilfe einer dafür eingerichteten Stelle in der Kreisverwaltung soll die
Essensversorgung an den Schulen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Wir
unterstützen die Einführung des „Spinnennetzmodells“, das die zentrale
Zubereitung des Essens und seine anschließende Verteilung innerhalb von maximal
30 Minuten an die Schulen vorsieht. Darüber hinaus soll es auch ein veganes
Essensangebot geben.
Für die Beschaffung der Lebensmittel ist uns Regionalität und Saisonalität der
Lebensmittel und ihre ökologische Produktion wichtig. So entfallen lange
Transportwege und regionale Produzent*innen werden unterstützt. Wir wollen
zudem, dass alle ausgegebenen Lebensmittel gentechnikfrei sind.
Um die Teilhabe aller Schüler*innen an einem schmackhaften und gesunden
Essensangebot zu ermöglichen, soll der zu zahlende Preis pro Essen zwei Euro
nicht überschreiten. Die Differenz zu den Herstellungskosten soll von der
öffentlichen Hand getragen werden.
Schulgebäude unterhalten und entwickeln
Für erfolgreiche Bildung an Schulen braucht es kompetente Lehrkräfte in
ausreichender Anzahl, für die das Land zuständig ist. Der Kreis ist als
Schulträger neben der fachgerechten Besetzung der Sekretariate und SchulhausverwalterSchulhausverwalter*innen-Stellen vor allem für die Gebäude zuständig. Insbesondere in
die Erneuerung und Sanierung von Schulgebäuden wurden in den Jahren 2016 bis
Juni 2020 162 Millionen Euro investiert. Viele der seit 2013 grundlegend
sanierten Schulen mit den entsprechenden baulich geeigneten Voraussetzungen
haben inzwischen Lüftungsanlagen mit Wärmetauschern und Partikelfiltern, die
insbesondere während der Covid-19-Pandemie von großem Vorteil waren und sind.
Uns GRÜNEN ist wichtig, dass die Gebäude in gutem und funktionsfähigem Zustand
sind. Wir befürworten deshalb, dass der Kreis als Schulträger - und als
Verwaltungseinheit mit Vorbildfunktion für die Kommune - die Schulgebäude nach
nachhaltigen Gesichtspunkten unterhält und entwickelt. Wir GRÜNE wollen, dass
alle Maßnahmen an vorhandenen Gebäuden auf lange Sicht ökologisch verträglich,
energieeffizient und ökonomisch sind. Auch Schulneubauten sollen nach diesen
Kriterien geplant und gebaut werden. Von Vorteil dabei ist, dass sich
ökologische wie ökonomische Konzepte in der Regel optimal überschneiden.
Beispiel für eine gelungene, von Heinz Schreiber (ehem. erster
Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises) vorangebrachte Realisierung eines
überwiegend aus Holz gebauten Schulhauses ist die in 2020 neu bezogene
Diesterweg-Grundschule in Herborn. In Wetzlar ist für die Theodor-Heuss-Schule
ein weiterer Holzschulbau geplant, beschlossen und bereits in Bau.
Wir fordern, dass jede Schule mit einer PV-Anlage mit Speichersystem
ausgestattet wird.
Umweltschutz an der Schule
Um dafür zu motivieren, sich für das Thema Energiesparen einzusetzen, gibt es
das durch die EU initiierte Projekt fifty/fifty. Es richtet sich an Schulen,
aber auch Kitas oder Horte und steht inzwischen als Markenname für alle Formen
von Energiesparprojekten mit finanziellem Anreizsystem. Denn wenn durch
verändertes Nutzungsverhalten im Alltag Energie einspart wird, bekommt die
entsprechende Schule am Ende jedes Schuljahres die Hälfte der eingesparten
Energiekosten vom (Schul-) Träger direkt ausgezahlt und darf dies z. B. für eine
bessere Ausstattung verwenden. Mit ihrem Engagement leisten die Menschen der
teilnehmenden Einrichtungen einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Darüber
hinaus wird nicht nur das Bewusstsein für unsere Umwelt, sondern auch das
Bewusstsein für die eigene Verantwortung gegenüber unserer Umwelt gefördert.
Wir GRÜNE unterstützen fifty/fifty-Projekte ausdrücklich. Wir unterstützen zudem
tatkräftig alle Schulen, die den Weg zur zertifizierten Umweltschule gehen
wollen.
ÖPNV für Schüler*innen
Schülerinnen und Schüler sollen, wenn sie mit dem Bus zur Schule oder nach einem
anstrengenden Schultag wieder nach Hause fahren, sitzen können. Wir fordern
deshalb, dass so viele Busse eingesetzt werden, dass für alle Schüler*innen ein
Sitzplatz vorhanden ist. Die Anzahl der Stehplätze soll begrenzt sein.
Zusammen mit den Staatlichen Schulämtern und den Schulen vor Ort wollen wir uns
dafür einsetzen, dass die Schulanfangszeiten entzerrt werden. Fangen die
Schulstunden zu unterschiedlichen Zeiten an, können auch die Busse zu
unterschiedlichen Zeiten die Schulen anfahren. Dadurch können mit der gleichen
Zahl an Bussen Schüler*innen ohne drangvolle Enge in den Fahrzeugen im Rahmen
des Linienverkehrs zu den Schulen befördert werden.
„Zentralstelle Bildung“
Die Bildung der Menschen im Lahn-Dill-Kreis - insbesondere der Heranwachsenden
und jungen Erwachsenen - liegt uns am Herzen. Wir GRÜNE fordern deshalb, den
Ausbau und die Verstetigung der verschiedenen Handlungsfelder innerhalb des
Bildungssystems in besonderer Form weiter zu entwickeln. Ob der Lahn-Dill-Kreis
als Schulträger noch stärker in die Organisation und Koordination dieser Felder
einsteigen muss, wollen wir klären und prüfen, ob die Einrichtung einer
„Zentralstelle Bildung“ in Kooperation mit den bestehenden Strukturen des
Kreises wie Lahn-Dill-Akademie, Schulservice oder Medienzentrum wirtschaftlich
und rechtlich sinnvoll ist.
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